Der österreichische Wein steht unter zahlreichen unterschiedlichen Umwelteinflüssen. Hier gedeihen spritzige Perlweine, klassisch-frische bis volle Weißweine, Roséweine wie zum Beispiel der Schilcher, fruchtige Rotweine und auch edelsüße Eisweine.
Das Klima
Die einzigartige und zentrale Lage befindet sich auf derselben Höhe wie die französische Weinbauregion Burgund und bringt feuchtes sowohl mildes Atlantik Klima als auch trockenes, pannonisches Kontinentalklima mit sich. Warme Sommertage treffen auf relativ kühle Nächte. Das Ergebnis sind aromatische, vollmundige und charakteristische Weine.
Hier ist eine Übersicht der Klimazonen:
Das Land und die Rebsorten
Das schöne Österreich ist eine weltweit bekannte Tourismusdestination. Besonders die Kombination aus Gastfreundschaft, Genuss- und Weinkultur ist unvergleichbar. Die unterschiedlichen geologischen Gegebenheiten prägen die 46.500 Hektar großen Weinbaugebiete.
Unvergleichbare Landschaften, wie die klassischen Weinbauregionen entlang der Donau, die zerklüfteten kleinräumigen Hügellandschaften in der Steiermark und das Burgenland mit seinen Seen als Naturjuwelen bringen nicht nur lauter Vorteile für den Weinbau, sondern sind auch was fürs Auge. Ausschlaggebend neben dem Klima ist die österreichische Bodenbeschaffenheit, die neben Löss-Schichten und Steinterrassen auch kalkhaltige und vulkanische Untergründe zu bieten hat. Besonders Chardonnay, Gelber Muskateller, Riesling, Sauvignon Blanc, Muskateller und Weißburgunder sind hier sehr beliebt. Der Grüne Veltliner ist weit über die Landesgrenzen bekannt und hat sich seinen Platz an der internationalen Weltspitze gesichert. Rotweinsorten mit besonderer Feinheit, wie Pinot Noir, Merlot, Cabernet können sich in gewissen Lagen optimal entwickeln. Österreich ist auch bekannt für Uhudler, Zierfandler, Rotgipfler, Schilcher (aus der Blauen Wildbacher Traube) und seinen typischen Rotweinen aus Zweigelt, Blaufränisch und St. Laurent.
Die Kultur und der Wein
Die österreichische Kultur ist unweigerlich verbunden mit dem Anbau von Wein. Schon von den Römern wurde das Wissen der Weinproduktion übertragen und in Klöstern weiter entwickelt. Durch Tradition verbunden mit neuen Weinkreationen gehört Österreich heute zu einer der modernsten Weinbauländer weltweit.
Das österreichische Weingesetz
Das österreichische Weingesetz ist im europäischen Weinrecht, dessen höchste Verordnung die EU-Weinmarktverordnung ist, eingegliedert. Hier werden alle Grundlagen des Weinrechtes wie zum Beispiel Weinanbau, Förderungen, Destillationen und geschützte Herkunftsbezeichnungen geregelt und festgehalten. All diese Verordnungen sind von den Mitgliedsstaaten einzuhalten. Zusätzlich zur europäischen Regelung hat Österreich noch weitere Bestimmungen zu den Themenbereichen Weinherstellung, Önologie, Qualitätsstufen, Herkunft und traditionelle Bezeichnungen, Kontrolle und Verwaltung eingeführt. Österreichische Qualitäts-, Prädikats- und herkunftstypische DAC-Weine werden doppelt staatlich geprüft. Diese Weine sind mit einer staatlichen Kontrollnummer und der rot-weiß-roten Banderole gekennzeichnet.
Wein aus der Steiermark
Steirischer Junker
Der Steirische Junker ist ein junger Qualitätswein aus der Steiermark, der jährlich Anfang November präsentiert wird. Die geschützte Weinmarke besteht nun schon seit 20 Jahren und wird vom allseits bekannten Logo mit Steirerhut und Gamsbart vertreten. Beeinflusst vom mediterranen Klima wird der südsteirische Junker zu einem Jungwein mit besonders schlanker und fruchtiger Finesse ausgebaut. Dieser und zahlreiche weitere junge Weine aus anderen Bundesländern Österreichs werden unter dem Namen „Junger Österreicher“ vermarktet.
Die Besonderheiten
Der Junker ist der Vorbote eines jeden Weinjahres. Diejenigen Weine, die die Qualitätskontrolle im Labor und durch eine Fachjury bestehen, dürfen diesen Namen tragen. Zudem müssen natürlich auch die Voraussetzungen für die festgelegten Junker-Produktionskriterien eingehalten werden: Höchstens 12% Alkoholgehalt und ein maximaler Restzuckergehalt von 3 Gramm pro Liter Wein. Der Verkauf von diesem feinen und leichten Wein darf ausschließlich ab dem Mittwoch vor Martinstag im November starten und bis zum 30. April des nächsten Jahres anhalten.
Rebsorten und Geschmack
Für den steirischen Jungwein eignen sich früh-reifende Rebsorten wie Müller Thurgau, Sämling 88, Welschriesling, Rivaner und Sauvignon Blanc besonders gut. Ein geringer Anteil wird auch aus Rot- oder Roséweinen hergestellt, beispielsweise aus Blauen Zweigelt oder Schilcher.
Es wird unterschieden zwischen
• leichten, sortenreinen jungen Weinen (aus Müller Thurgau-Trauben),
• klassischen jungen Weinen (Verschnitt von Müller Thurgau und Weißburgunder),
• fruchtigen jungen Weinen (aus Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller, Sämling 88),
• rosarotem Schilcher-Junker (aus der Blauen Wildbacher Traube),
• Junker aus Rotwein (Blauer Zweigelt, Blauburgunder).
Weststeiermark
Die Weststeiermark bringt mit 546 Hektar Weingärten eine unglaubliche Fülle an Weinen hervor. Von feinen Weißweinen bis hin zu säureaffinen Schilcher ist hier alles zu finden. Die regionalen „Blaue Wildbacher Trauben“ werden für die Schilcher-Herstellung verwendet, sind aber weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Weine aus der Weststeiermark
Das weststeirische Aushängeschild ist unbestreitbar der Schilcher. Dieser nach roten Beeren (Himbeeren bis Waldbeeren) schmeckende, hellrosa-färbige Roséwein gibt sich auch recht säurebetont. Die Bezeichnung „Schilcher“ kommt vom Spiel der schillernden und glänzenden Farben, die der Wein annehmen kann. Ausschließlich Schilcher Wein aus der Weststeiermark darf den Namen „Weststeiermark DAC“ tragen. Nur hier kann der Wein sein sortentypisches Geschmackspotential entfalten. Zusätzlich werden auch bekannte steirische Weißweinsorten wie Weißburgunder, Welschriesling, Morillon und Sauvignon Blanc angebaut.
Das Weinbaugebiet
Das kleinste Anbaugebiet der Steiermark zieht sich in Form eines lang gezogenen schmalen Streifens vom Norden in den Süden. Die Koralpe dient als Schutzschild gegen den Wind und lässt die Temperaturen während des Tages ordentlich ansteigen. Durch diesen Schutz entsteht das primär illyrische Klima mit mediterranen aber auch alpinen Witterungseinflüssen und viel Regen. All diese Einflüsse prägen den Sortencharakter und somit die Geschmacks-, Geruchs- und Farbmerkmale des Weines.
Südsteiermark
Im Süden der grünen Mark finden Sie frische, angenehm nach Blüten riechende Weine. Das Weinbaugebiet erstreckt sich über 2.500 Hektar und ist für seine schwere Bewirtschaftung bekannt. Der Sauvignon Blanc ist die sogenannte Leitsorte der Südsteiermark.
Weine aus der Südsteiermark
Da kein anderes Gebiet die Vorzüge von Sauvignon Blanc so gut unterstreicht wie die Südsteiermark, wird hier auf zirka einem Fünftel der gesamten Anbaufläche nur diese Rebsorte angebaut. Das Geschmacksspektrum umfasst sowohl duftig-leichte als auch elegante Weine. Darum sind hier auch aromatische Gelbe Muskateller, Riesling und Burgunder von einzigartiger Qualität zu finden.
Das Weinbaugebiet
So unterschiedlich wie die landschaftlichen Gegebenheiten sind, ist auch die Geschmacksvielfalt der Weine. Malerische Hügellandschaften prägen das Bild dieser Region. Das Fundament vieler Weingärten bildet eine massive Sedimentschicht, die sich in Jahrmillionen aus Meeresablagerungen gebildet hat. Auch Schlier, Sand, Konglomerate und Schotter schichten sich dort aufeinander. Das mediterrane Klima mit dem Einfluss der kalten Nächte wirkt sich auf die Vegetation und in weiterer Folge auf die Weine aus.
Südsteiermark DAC
Zu den zugelassenen Rebsorten gehören der Gelbe Muskateller, der Grauburgunder, der Morillon, der Muskateller, der Sauvignon Blanc, der Weißburgunder, der Welschriesling, der Riesling, der Traminer und Cuvées.
Durch die Etikettierung lässt sich sofort erkennen, ob es sich um einen Regions-, Gebiets-, Orts- oder Riedenwein handelt. Diese Herkunftsbezeichnung (Ried, Ortsangabe) inklusive Kürzel „DAC“ (Districtur Austriae Controllatus) muss auf dem Hauptetikett angebracht werden.
Die Leitsorten der Ortsweine sind:
· Sauvignon Blanc: Kitzeck-Sausal, Eichberg, Leutschach, Gamlitz, Ehrenhausen
· Gelber Muskateller: Eichberg, Leutschach, Gamlitz
· Riesling: Kitzeck-Sausal
· Morillon: Ehrenhausen
Vulkanland Steiermark
Die Vulkanland Region umfasst rund 1.500 Hektar und wurde nach ihren steilen Hängen, die von ehemaligen Vulkanen übrig geblieben sind, benannt. Das Gebiet befindet sich im Süd-Osten der Steiermark und reicht bis zur ungarischen und slowenischen Grenze.
Weine aus dem steirischen Vulkanland
Diese Weine sind unter der Bezeichnung „Vulkanland Steiermark DAC“ (Districtus Austriae Controllatus) bekannt und bekommen durch das vulkanische Gestein eine charakteristische und feine Würze. Zu den Rebsorten die im Vulkanland angebaut werden zählen Welschriesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Sauvignon Blanc und Traminer. Als Aushängewein dieser Region gelten der Sauvignon Blanc und auch der Klöcher Traminer. Letzterer ist halbtrocken, leicht säurehaltig und hat ein zartes Rosenaroma. Das Bild der Rose ist unverkennbar und auch auf dem Flaschenetikett wiederzufinden. Der Einfluss des pannonischen Klimas führt zu einem besonders außergewöhnlichen Geschmackserlebnis.
Das Weinbaugebiet
Die Region ist in viele kleine Weininseln mit unterschiedlichen Hangneigungen, die mit etwas Fantasie and die damaligen Vulkanberge erinnern, zerklüftet. Teile des Gebietes in der Nähe des Ringkogels in Hartberg liegen auf einer Seehöhe von 600 Metern. Die Bodenzusammensetzung variiert stark zwischen kalkhaltigen und kalkfreien Segmenten wie beispielsweise Sand, Ton, Schotter und auch vulkanischem Gestein. Im Allgemeinen sind eher sandige und kalkfreie Tonböden verbreitet, wohingegen sich in Kölch ausschließlich kalkfreie Lehmböden wieder finden. Das einzigartige Klima zwischen heiß, trocken und feuchtwarm wirkt sich auf die Reifung und die Entwicklung der Traubenaromen aus.